Neubau Schweinestall Deckzentrum

Familienbetrieb Möst in Jedesheim, Süddeutschland



Schweinehaltungsbetrieb mit mehr Tierwohl und unter Einhaltung neuer gesetzlicher Vorgaben zukunftsfit gemacht


Die Familie Möst hat aufgrund der gesetzlichen Änderungen im Bereich des Deckzentrums, diesen und den Ferkelaufzuchtstall für mehr Tierwohl umgebaut und damit den Bestand für die nahe Zukunft gesichert. Schweinezucht hat am Betrieb Josef Möst schon lange Tradition. Bereits 1987 wurde mit der Schweinezucht neben der Rinder- und Mastschweinehaltung begonnen. 1994 wurde die Rinderhaltung aufgegeben. In diesem Jahr erfolgte eine Aufstockung der Zuchtschweine auf 120 Muttersauen. Der Platzbedarf wurde mit einer Teilaussiedelung geschaffen. Gleichzeitig wurde die Schweinemast auf Stroh ebenfalls auf den neuen Standort gebaut.

2011 erfolgte ein Umbau und eine Modernisierung der Warte- und Abferkelställe. Josef Möst baute am Aussiedlungsstandort einen neuen Wartestall mit Stroh und Compident Abruffütterungsstationen. Nun wurde die gemischte Gruppenhaltung auf feste Gruppen eingeführt. Eine Spotmix Multiphasenfütterung versorgt (bis heute) alle Tierbereiche am Aussiedlungsstandort. Die Abferkelbuchten an der Hofstelle wurden neu gebaut, mit einer Volumen-Fütterung ausgestattet und der nötige Platzbedarf eingehalten.

Die Frist für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen im Deckzentrum und die Möglichkeit zum Umstellen der Säugezeit von 3 auf 4 Wochen, führt zum Stallumbau und Neubau des Deckzentrums und Ferkelaufzuchtstalls im Jahr 2022.

Der Bestand wurde dabei nicht erweitert, da sich der Betrieb bereits jetzt an der Grenze zum Gewerbebetrieb befindet.

Aktuell werden 176 produktive Zuchtsauen gehalten. Mit der Umstellung auf den 5- Wochen-Rhythmus entstehen 4 Sauengruppen zu je 44 Sauen. Das alte Deckzentrum, das sich am Stammbetrieb im Ort befand, wurde zu einem Ferkelaufzuchtstall umgebaut. Um möglichst wenig in die vorhandene Bausubstanz eingreifen zu müssen, wurde bei der Planung darauf geachtet, dass die bestehenden Güllekanäle weiter genützt werden können. Die ehemalige feste Standfläche der Sau wird als Fressplatz und Liegeplatz für die Ferkelaufzuchtbuchten genutzt. Mittels einer Warmwasserheizung, die in eine Abdeckung integriert ist, wird der Liegebereich für die Ferkel geheizt und somit behaglich temperiert. Alle Ferkel haben ständigen Zugang zu Raufutter, welches über Raufen im Festbereich der Bucht angeboten wird. Dies und der erhöhte Platzbedarf von 0,24 m² pro Tier (bis 15 kg) nur für die ersten 28 Aufzuchttage entsprechen den Auflagen der Komfortstufe des Förderprogramms BayProTier.

Aufgrund der guten thermischen Differenzierung und dem blickoffenen Spaltenbereich, wo auch das Wasser angeboten wird, werden die Buchten von den Aufzuchtferkeln erstaunlich sauber gehalten. Da das vorhandene Platzangebot nicht für die gesamte Ferkelaufzuchtphase reicht, welches aus den Umrissen des alten Deckstalles vorgegeben war, werden die Ferkel schon mit 15 kg in einen Vormaststall im Aussiedlerhof umgestallt. Dieser ist konventionell mit vollflächigen Betonspalten ausgestattet. Ein Teil der Ferkel wird dann im eigenen NatureLine Tierwohlmaststall für 400 Mastschweine, der 2017 gebaut wurde, weitergemästet, die anderen werden an umliegende Mäster verkauft. Die eigenen, im Tierwohlstall erzeugten Mastschweine werden mit einem moderaten Preisaufschlag an einen Metzger in der Nähe (4 km) geliefert.

Der am Wartestall anschließende Deckstall wurde entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen neu gebaut.

Diese Vorgaben bedeuten, dass jedem Tier eine Fläche von 5 m² zur Verfügung stehen muss, davon 1,3 m² Liegefläche. Dem Betriebsleiter Josef Möst liegt Tierwohl – unabhängig von Gesetzen oder Förderprogrammrichtlinien – immer schon sehr am Herzen. Deshalb entschied er sich, die gesamte Freilauffläche inkl. Liegekojen als Tiefstreufläche auszustatten. Für die Sauen gibt es immer und ausreichend frisches Stroh zum Knabbern, Wühlen und Wohlfühlen. Die Besamungsstände wurden als besamungsfreundliche Selbstfangkastenstände mit integrierter Besamungstür (BH Boxen) mit einer Breite von 50 cm ausgeführt. Da aufgrund des seit 1.1.2022 gültigen Tierschutzgesetz das Fixieren der Sauen nur für den Zeitraum der Besamung zulässig ist, wurde auf eine normale Breite einer Fress-Liegebox von 65 cm verzichtet. Die Gebäudebreite wurde so bemessen, dass so 2 Reihen mit je 25 Besamungsständen eingebaut werden konnten.

Die Trennung der Sauen in Gruppen mit jüngeren und älteren Sauen bringt mehr Ruhe in den Stall

Schon im Deckzentrum werden die Jungsauen mit den jüngeren Sauen, die aus dem Abferkelstall kommen gemischt. Die Trennung in 2 Untergruppen ermöglicht es, die älteren Sauen mit bereits mehreren Würfen von den jüngeren zu trennen. Obwohl die Jungsauen vor der ersten Belegung bereits ein paar Wochen Zeit haben, sich im leeren Deckstall zu tummeln und somit den Zugang zum Selbstfangkastenstand problemlos beherrschen, ist die Gruppenbildung immer eine Herausforderung, bei der Rangkämpfe zur Klärung der hierarchischen Stellung in der Gruppe naturgegeben sind. Der weiche Strohboden und das große Platzangebot hilft wesentlich dabei, Verletzungen zu vermeiden. Diese so entstehende „stabile Gruppe“ wird unmittelbar nach der 2. Besamung in ein Wartestallabteil mit Compident Abruffütterung eingestallt. Da hier pro Station jeweils nur 25 Sauen gefüttert werden, ist für den Fütterungsablauf sehr viel Zeit pro Sau vorhanden. Es wird dadurch auch hier jeglicher Stress für die Sauen vermieden. Die Trächtigkeitskontrolle erfolgt manuell mit Scanner direkt in der Gruppe, ohne diese in den Gang zu selektieren. „Das geht ganz entspannt und schnell. Eine ganze Gruppe ist in weniger als einer Stunde gescannt. Die Sauen bleiben dabei ganz ruhig liegen.“, erzählt uns Josef Möst. Eine Farbmarkierung in der Futterstation ermöglicht eine automatische Kennzeichnung von Sauen bei Bedarf. Am Ende der Trächtigkeit kommt die ganze Gruppe in den Abferkelstall am Stammbetrieb im Ort.

Für die Jungsauen vor der ersten Belegung steht für die Fütterung und richtigen Konditionierung eine Compident Jungsauen-Abruffütterungsstation zur Verfügung. „So ist sichergestellt, dass einerseits die Jungsauen sicher mit der Abruffütterungsstation vertraut sind, bevor sie mit anderen Sauen nach dem Belegen in einer Gruppe zusammenkommen und andererseits werden sie damit optimal konditioniert und auf die erste Besamung vorbereitet.“, erklärt Josef Möst.

Vorzeitiger Umbau des Deckzentrums macht den Stall fit für den letzten Arbeitsabschnitt des Betriebsleiters

„Ich habe die Investitionen in den neuen Deckstall und Ferkelaufzuchtstall jetzt für mich und mein restliches Arbeitsleben bis zum Rentenalter gemacht“, betont Josef Möst. „Meine Jungen sind noch im schulpflichtigen Alter. Der Umbau der Abferkelställe muss in Deutschland spätestens bis 09.02.2036 erfolgen. Das muss dann der Nachfolger entscheiden, ob er weitermachen will oder nicht!“. Mit den erfolgten Baumaßnahmen ist der Deck- und Wartestall jedenfalls jetzt gesetzes- und marktkonform, um für das restliche Arbeitsleben des Betriebsleiters Schweinezucht betreiben zu können. Der neue Ferkelaufzuchtstall bietet schon jetzt auch das Potenzial „Langschwanzferkel“ produzieren zu können, auch wenn das jetzt noch nicht gefordert und am Betrieb umgesetzt wird.

Aufgrund der Baumaßnahmen im Warte- und Deckbereich wurden die Voraussetzungen für das bayerische Tierwohlprogramm BayProTier in der Premiumstufe erfüllt. Der Betrieb Josef Möst nimmt seit 01.07.2022 an diesem Programm teil.

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